Kultur- und Studienreisen
Polen unbekannt und exotisch, abseits der üblichen Touristenpfade in Ostpolen. Rundreise
Ostpolen - nationale und religiöse Minderheiten, Orte der Erinnerung an den Holocaust, der Urwald von Białowieża, die Renaissance-Denkmäler Lublin und Zamość.
Abseits der üblichen Touristenpfade führt unsere Reise dieses Mal durch Ostpolen. Selbst für viele Polen ist dieser Teil des Landes oft exotisch und unbekannt. Die Zeit vergeht langsamer und die Veränderungen der letzten Jahre zeigen nicht so deutliche Spuren wie in anderen Teilen Polens. Die Region östlich der Weichsel ist ein nur in geringem Maße von Städten geprägtes Polen, häufig noch schlecht mit dem Rest des Landes vernetzt. Viele junge Menschen verlassen hier die ländlichen Regionen und die Zahl der Einwohner nimmt systematisch ab. In einigen Orten übersteigt die Zahl der Störche die Einwohnerzahl.
Es ist auch ein Polen mit sanften, leicht melancholischen Landschaften und schöner Natur, das noch immer von Vertretern verschiedener Minderheiten bewohnt wird: Belarussen, Ukrainer und bis zum Zweiten Weltkrieg auch Juden. In den Städten gibt es in der Regel eine katholische Kirche, eine orthodoxe Kirche und eine, meist verlassene, Synagoge.
Es ist auch der Teil des Landes, in dem die Verwüstungen des Zweiten Weltkriegs vielleicht am sichtbarsten sind. Grausame Erinnerungsstücke an diese Zeit, wie Denkmäler, Massengräber, Denkmäler für die Opfer des Besatzungsterrors, prägen die Region und auch unsere Route.
Abgesehen von seinem provinziellen und etwas exotischen Charme hat Ostpolen auch seine besonderen Reize, wie den Bialowieza-Wald - den ältesten Naturwald Europas, die Stadt Lublin mit ihrer reichen Geschichte und interessanten Denkmälern oder Zamość, ein Juwel der Renaissance-Architektur.
Reise Highlights:
- Urwald von Białowieża - UNESCO-Biosphärenreservat,,
- Holzdörfer und orthodoxe Kirchen von Podlachien,
- Die vergessene Kultur des Ikonenschreibens,
- Fahrt entlang des Flusses Bug - der Außengrenze der Europäischen Union,
- Ehemaliges Schtetl - jüdische Städte,
- Holocaust-Gedenkstätten (Sobibór, Majdanek, Bełżec),
- Lublin - die größte Stadt im Osten Polens und eine Stadt vieler Kulturen,
- Stadt Zamość - ein Juwel der Renaissance,
- Störche, Störche, Störche .... (von April bis August),
- Eine Bootsfahrt auf der Weichsel an ihrem schönsten Punkt, in der Nähe der Stadt Kazimierz Dolny
und schlussendlich...
- Warschau – die Hauptstadt Polens, die am schnellsten wachsende Metropole Mittel- und Osteuropas.
Programm
1. Tag Warschau – Tykocin - Białystok
Vormittags Ankunft mit dem Flugzeug in Warschau
Busfahrt vom Flughafen aus in nordöstlicher Richtung. Unsere erste Station ist Tykocin – ein kleines, verschlafenes polnisch–jüdisches Städtchen wo wir unter anderem die berühmte Tykociner Synagoge und das neuste gotische Schloss Polens sehen werden. Anschleßend fahren wir nach Białystok - die Hauptstadt von Podlasie (Podlachien), einem historischen Landstrich, durch den ein Teil unserer Route führt. Mittagspause und Spaziergang durch die Stadt (Marktplatz, Palast der Familie Branicki, Kathedrale). Besichtigung des Ludwik-Zamenhof-Zentrums. Der Schöpfer der Kunstsprache Esperanto war der berühmteste Einwohner der Stadt.
Abendessen und Unterkunft in Bialystok
2. Tag Białystok - Trześcianka - Białowieża Nationalpark
Von Białystok aus fahren Sie in Richtung des Białowieska Urwalds.
Unterwegs halten Sie in Trześcianka - einem belarussischen Dorf mit Holzhäusern mit schön verzierten und bemalten Fensterläden und in Puchly mit ihrer blau bemalten orthodoxen Kirche. Wir werden eine orthodoxe Kirche besuchen und mit dem Pfarrer sprechen. Nachmittags planen wir Besuch in dem Wisent-Reservat und einen geführten Spaziergang in dem Urwald
Übernachtung in der Nähe von Białowieża.
3. Tag Entlang der Ostgrenze: Grabarka - Włodawa - Sobibór - Łęczna - Lublin
Heute haben wir eine lange Fahrt direkt an der Ostgrenze Polens und gleichzeitig der Europäischen Union. Wir werden mehrmals über den Bug nach Belarus und in die Ukraine schauen. Diese Gebiete werden heute von Polen, Belarussen, Ukrainern und in der Vergangenheit von Juden bewohnt. Dies ist ein Teil Polens außerhalb der ausgetretenen Pfade, der durch den Wirtschaftsboom der letzten 25 Jahre weitgehend umgangen wurde. Unsere erste Station ist ein orthodoxes Kloster im Dorf Grabarka, das der wichtigste orthodoxe Wallfahrtsort in Polen ist. Die nächste Station wird die Stadt Włodawa sein, die direkt an der polnisch-ukrainischen Grenze liegt, mit ihren charakteristischen Tempeln: einer katholischen Kirche, einer orthodoxen Kirche und einer Synagoge. Der Synagogenkomplex in Włodawa ist ein sehr wertvolles Denkmal jüdischer Architektur. Mittagspause in Włodawa.
Weiter fahren wir zur Gedenkstätte Sobibór, die etwa ein Dutzend Kilometer von Włodawa entfernt liegt. Während des Holocausts existierte hier eines der größten Massenvernichtungslager. Bevor wir nach Lublin kommen, werden wir einen Blick auf den alten Marktplatz der Stadt Łęczna werfen. Dieser inzwischen erloschene Platz und die angrenzenden Gassen sind vielleicht der am besten erhaltene Schtetl in Polen. Am Abend werden wir nach Lublin kommen. Check-in und Abendessen im Hotel.
Übernachtung in Lublin
4. Tag Lublin (incl. fakultativem Ausflug nach Kazimierz Dolny)
Mit über 340.000 Einwohnern ist Lublin die größte Stadt in Ostpolen, ein starkes Industrie- und Universitätszentrum und gleichzeitig ein Treffpunkt dreier Kulturen: der europäischen Ost- und Westkultur sowie der jüdischen Kultur. Während der Führung lernen wir die wichtigsten Denkmäler aller drei Kulturen und die interessante Renaissance-Altstadt Lublins kennen.
(Im Programm: Platz der Lubliner Union, Mittelalterliche Altstadt, Dreifaltigkeitskapelle, alter jüdischer Friedhof, Talmudhochschule)
Gemeinsames Mittagsessen, und danach haben Sie Zeit, Lublin auf eigene Faust zu besuchen.
Für diejenigen, die es wünschen, bieten wir aber auch ein alternatives Programm am Nachmittag an - einen Ausflug nach Kazimierz Dolny, eine Autostunde von Lublin entfernt. Die malerische Lage an der Weichsel, die Architektur der Renaissance, die Burgruine und der schöne Blick auf die hier weitläufige Weichsel sowie die Hügel und Lössschluchten, die die Stadt umgeben, haben diesen einst wichtigen Hafen der Weichselschifffahrt zu einem der beliebtesten Wochenendziele der Warschauer gemacht.
Übernachtung in Lublin.
5. Tag Lublin – Izbica - Zamość
Bevor wir Lublin verlassen, machen wir einen kurzen Halt in der Gedenkstätte Majdanek, um das Panorama des ehemaligen KZ Majdanek vom Fuß des Denkmals aus zu sehen. Von Lublin aus fahren wir nach Süden in Richtung Zamość. Aber die Geschichte des Holocaust verlässt uns nicht, wenn wir durch das ehemalige Schtetl Izbica spazieren. Seine Bewohner und ihr Schicksal werden auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof anhand von Fragmenten der Prosa von Hanna Krall enthüllt. Für die Mittagspause erreichen wir Zamość.
Am Nachmittag wollten wir Zamość besuchen - die im Sinne der Renaissance "ideale Stadt" , die Ende des 16. Jahrhunderts von Kanzler Jan Zamoyski gegründet wurde. Der Altstadtkomplex in Zamość steht auf der UNESCO-Liste. (Im Programm: Marktplatz mit dem Rathaus, Zamojski-Residenz, Thomas-Kirche, ehem. Synagoge, ehem. Mikwa, Geburtshaus Rosa Luxemburgs, die Gedenkstätte "Rotunde" u.a. )
Abendessen im Hotelrestaurant. Danach ein Treffen mit einem lokalen Journalisten, der über das Leben an der EU-Grenzgebieten erzählen wird.
Übernachtung in Zamość.
6. Tag Roztocze
Das Gebiet um Zamość ist eine Region namens Roztocze. Zwischen den schachbewachsenen Feldern und Wäldern der Hügel sind kleine Städte und Dörfer versteckt. Einige von ihnen werden das Ziel unseres Tagesausflugs sein, wie die Stadt Szczebrzeszyn mit ihrem Käfer-Denkmal, sowie Zwierzyniec, das am Rande des Roztocze-Nationalparks liegt und als eine Art Mikrobereich die gesamte schwierige Geschichte des Zweiten Weltkriegs beinhaltet, Józefów, und schließlich Bełżec - einer der schrecklichsten Orte, der mit der Vernichtung der Juden im Zweiten Weltkrieg in Verbindung gebracht wird. Rückkehr nach Zamość und Abendessen in einem der Altstadtrestaurants.
Übernachtung in Zamość.
7. Tag Zamość - Warschau
Wir werden über der Stunden brauchen, um von Zamość direkt nach Warschau zu gelangen. Uns bleibt ein Nachmittag, um den Charme der polnischen Hauptstadt zu erkunden. Wir informieren Sie gerne darüber, wie Sie ein paar Stunden Ihrer Freizeit in Warschau verbringen können, was sehenswert ist, oder wo Sie spazieren gehen können. Für diejenigen, die Warschau zum ersten Mal besuchen, organisieren wir gerne eine Stadtführung. Am Abend treffen wir uns wieder mit der ganzen Gruppe zum Abendessen und zu einer gemeinsamen Zusammenfassung der Reise.
Übernachtung in Warschau.
8. Tag
Wir beenden unser Treffen mit Warschau mit einem Besuch der Aussichtsplattform im 30. Stock des Kultur- und Wissenschaftspalastes, die einen wunderbaren Blick über die ganze Stadt bietet.
Flughafentransfer und Heimflug.