Jüdische Kultur
Jüdische Studienreise nach Slowakei
Auf den Spuren der jüdischen Kultur und Geschichte in der Slowakei. Studienreise
Die Geschichte der Juden in der Slowakei deckt sich für einen Zeitraum von fast tausend Jahren mit der Geschichte der Juden in Ungarn, da die Slowakei bis 1918 zum Königreich Ungarn gehörte und größtenteils Oberungarn bzw. „Oberland“ genannt wurde. Die Juden aus dieser Region wurden dementsprechend „Oberländer“ genannt.
Die Juden waren ab dem 14. Jh. in der Westslowakei anwesend. In Bratislava, der damaligen ungarischen Hauptstadt, entwickelte sich eine Handelskolonie mit etwa 1.000 Einwohnern. Blühende jüdische Gemeinden gab es auch damals in Trnava, Nitra und Trencin. Im 18. Jahrhundert kam es zu einer Einwanderungswelle von mährischen Juden. Die Neueinwanderer gründeten jüdische Lehrstätten. Bratislava (Pressburg) war ein wichtiges religiöses und soziales Zentrum für die Juden Mitteleuropas. Eine führende Rolle übernahm hier im 19. Jh. die Jeschiwa, die seit etwa 1700 bestand. Hier lebte und arbeitete in den Jahren 1806–1839 der führende orthodoxe Rabbiner des 19. Jhs. Chatam Sofer (auch als Moses Schreiber bekannt), der über die Grenzen des Landes bekannt war.
Als die Tschechoslowakei 1918 gegründet wurde, registrierten sich 136.000 Menschen in der Slowakei als Mitglieder jüdischer Gemeinden. Es gab insgesamt 217 jüdische Gemeinden.
Diese reiche und vielfältige Welt der Juden in der Slowakei endete mit der Zeit des Zweiten Weltkrieg. Die Slowakei, die ein Satellitenstaat Nazi-Deutschlands war, kollaborierte aktiv mit dem Plan der Deportationen in den Osten. Die slowakischen Juden waren die ersten, die in den Lagern Majdanek und Auschwitz-Birkenau ermordet wurden. Im Laufe des Jahres 1942 wurden 58.000 slowakische Juden in die Lager deportiert. Etwa 70.000 der slowakischen Juden kamen ums Leben.
Programm
1. Tag Ankunft in Bratislava
Nach der Ankunft in Bratislava erwartet und begrüßt Sie der Reiseleiter von Marco der Pole und Sie fahren zum Hotel im Stadtzentrum.
Nach der kurzen Zeit zur Auffrischung und kleinem Imbiss bieten wir Ihnen fakultativ die erste Stadterkundung in Form eines Stadtbummels an. Im Programm stehen u. a. das über der Altstadt gelegene Schloss, das einen hervorragenden Blick auf die Donau und die gesamte Stadt erlaubt, das Michaelstor, der Primasenpalast, ein schönes Gebäude aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die Kathedrale des Heiligen Martin, in der Krönungen vieler ungarischen Herrscher durchgeführt wurden und das Alte Rathaus.
Am Abend essen wir zusammen das Abendessen in einem Altstadtrestaurant und anschließend übernachten im Hotel.
2. Tag das jüdische Bratislava
Frühstücksbüfett im Hotel
Vormittags entdecken wir das jüdische Bratislava. Zuerst besuchen wir das Museum der jüdischen Kultur in Bratislava, dessen Aufgabe die Erhaltung und Förderung der jüdischen Kultur und Kunst in der Slowakei und Dokumentation des Holocausts ist. Danach zeigen wir Ihnen den Stadtteil, wo sich einmal das jüdische Viertel befand und halten am Holocaust Denkmal an, das an die ermordeten slowakischen Juden während des Zweiten Weltkrieges erinnert. Zum Abschluss gibt es eine Besichtigung der bis jetzt einzig erhaltenen Synagoge, wo Sie mehr über das aktuelle Leben der jüdischen Gemeinde erfahren können.
Nach der Mittagspause fahren wir mit dem Bus zum Chatam Sofer Denkmal mit den erhaltenen Gräbern der bedeutendsten Vertreter des Judentums in Bratislava, unter denen die Persönlichkeit des Rabbiners Chatam Sofer die leitende Stelle einnimmt. Das Chatam-Sofer-Denkmal ist ein einzigartiges Objekt und letzter Überrest des einhundert Jahre existierenden jüdischen Friedhofs, der in den 1940er Jahren im Zusammenhang mit dem Bau des nahe gelegenen Tunnels zerstört wurde. Anschließend besuchen wir die jüdischen Friedhöfe, den Orthodoxen und Neologen Friedhof.
Am Abend genießen wir das gemeinsame Abendessen in einem der Altstadtrestaurants.
3. Tag Bratislava Tagesausflug - auf jüdischen Spuren Rund um die Bratislava (Bratislava – Stupava – Malacky - Rohoznik)
Frühstücksbüfett im Hotel.
Am Vormittag machen wir uns auf den Weg nach Stupava (Stampfen), einer der ältesten jüdischen Gemeinden in der Slowakei, von der bis heute nur eine Synagoge aus dem XVII Jahrhundert geblieben ist.
Wir besichtigen die Synagoge, die 1803 erbaut und während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Danach fahren wir weiter nach Malacky (Malatzka).
An die ehemalige jüdische Gemeinde erinnert hier die Synagoge vom Ende des 19. Jhs., die wir besichtigen. Sie ist im damals sehr beliebten maurischen Stil von dem Architekten Wilhelm Stiassny gebaut.
Nach der Mittagspause fahren wir zu dem wenige Kilometer östlich von Malacky gelegenen Dorf Rohoznik (Rohrbach), wo es eine kleine jüdische Gemeinde gab, deren Synagogengebäude aus dem 19. Jh. erhalten geblieben ist.
Anschließend fahren wir zurück nach Bratislava.
Nach einer Kaffeepause bieten wir Ihnen die Möglichkeit, sich mit einem unserer hochrangigen Referenten zu treffen und ein Gespräch zu den für Sie interessanten Themen zu halten (z.B. Die aktuelle politische Situation in der Slowakei). Der Tag endet mit dem Abendessen in einem der Stadtrestaurants.
Anschließend kehren wir zum Hotel zurück.
4. Tag Bratislava - Samorin – Sered – Nitra
Nach dem Frühstück verlassen wir Bratislava und fahren nach Sered mit dem Stopp in Samorin. Die Synagoge in Samorin wurde in den 1990er Jahren restauriert und heute ist dort eine Kunstgalerie untergebracht. Das Gebäude bildet eine Art Mischung aus Elementen des Jugendstils und des maurischen Stils. Danach fahren wir weiter nach Sered (Sereth).
Wir besichtigen das Holocaustmuseum, errichtet im 2016 am Ort des ehemaligen Zwangsarbeits- und Durchgangslagers, das an das Schicksal der jüdischen Häftlinge und die Opfer des Holocaust aus der Slowakei erinnert. Es ist das erste Holocaust Museum in der Slowakei. Bis 1945 wurden von Sered aus mehr als 70.000 Juden aus der Slowakei nach Auschwitz und Theresienstadt deportiert und dort ermordet.
Nach der Mittagspause besichtigen wir den jüdischen Friedhof in Sered. Anschließend fahren wir nach Nitra (Neutra), wo wir das Hotel beziehen und zu Abend essen.
5. Tag Nitra – Lucenec
Nach dem Frühstück beteiligen wir uns an der Stadtführung von Nitra (Neutra). Nitra ist neben Bratislava die älteste Stadt der Slowakei und war einmal eines der Zentren des Judentums. Die jüdische Gemeinde von Nitra, deren Geschichte bis ins hohe Mittelalter zurückreicht, gehörte zu den ältesten und bedeutendsten auf slowakischem Boden, deren Existenz – außer einer kurzzeitigen Vertreibung ihrer Angehörigen im frühen 18. Jhr- bis in die NS-Zeit andauerte. Wir besichtigen die Synagoge, die in den Jahren 1908-1911 vom ungarischen Architekten Lipót Baumhorn im maurisch-byzantinischen Stile gebaut wurde. Wir bewundern auch die zentrale Dominante der Stadt die Burg Nitra mit der Kathedrale des Hl. Emmeram.
Nach der Mittagspause fahren wir nach Lucenec (Lizenc). Wir besichtigen die Synagoge in Lucenec, die im Jahre 1925 auch unter der Leitung des ungarischen Architekten Lipót Baumhorn erbaut wurde, der für mehrere Synagogenbauten in Ungarn und der Slowakei verantwortlich war. Auch bei dieser Synagoge ist sein typischer eklektizistischer Stil aus Elementen der byzantinischen, der maurischen Architektur und des Jugendstils erkennbar. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt, aber nicht völlig zerstört. Ab 2015 wurden gründliche Renovierungen durchgeführt.
Anschließend beziehen wir das Hotel in Lucenec und genießen das Abendessen im Hotelrestaurant.
6. Tag Lucenec – Banska Stiavnica - Trencin - Trenčianske Teplice
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Trencin mit einem Stopp in Banska Stiavnica (Schemnitz), einer inmitten herrlicher Landschaft gelegenen historischen Stadt, die ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Stadt ist die älteste Bergstadt der Slowakei und war schon im 13. Jahrhundert für ihren Gold- und Silberabbau bekannt.
Wir machen einen Stadtrundgang durch den in den Hügeln gelegenen Stadtkern. Im Programm stehen u.a. Kirche der Hl. Katharina, Burg und Altstadtgassen. Danach lassen wir Ihnen Zeit zur freien Verfügung.
Nach der Mittagspause fahren wir nach Trencin (Trentschin). Die jüdische Gemeinde in Trencin ist eine der ältesten auf dem Boden der heutigen Slowakischen Republik. Ihre Wurzeln liegen bereits in der Zeit des hohen Mittelalters. Wir besichtigen die während der Kriegsjahre geschändete und ihrer Innenausstattung beraubte Synagoge. Das Synagogengebäude wurde in den Jahren 1974-1984 restauriert und gehört zu den schönsten ihrer Art in der Slowakei. Wir machen auch einen Spaziergang durch die Stadt und sehen von außen das auf einem steilen Berg gelegene Schloss, welches zu einer Ikone der Slowakei geworden ist.
Am späten Nachmittag fahren wir nach Trenčianske Teplice (Trentschin-Teplitz), wo wir das Hotel beziehen. Die wunderschöne Berglandschaft und die Heilwirkung der Thermalquellen machen den Kurort Trenčianske Teplice zu einem der meistbesuchten und ältesten Kurzentren der Slowakei. Dank der einmaligen Lage mitten in der Natur, wo heiße Quellen aus der Erde entspringen, nennt man es auch „Perle der Karpaten“. Hier genießen Sie Ihre Freizeit und am Abend essen wir gemeinsam im Hotelrestaurant.
7. Tag Trenčianske Teplice – Trnava – Bratislava
Nach dem Frühstück am Vormittag fahren wir nach Trnava (Tyrnau), der Stadt mit interessanter Sammlung von Denkmälern, dank denen sie von Vielen als Kleines oder Slowakisches Rom bezeichnet wird. Wir machen einen Spaziergang durch die Altstadt, bewundern die frühbarocke Kathedrale des Hl. Johannes des Täufers (Universitätskirche), die Basilika des Hl. Nikolaus, alte Festungsmauer der Stadt, die fast zur Gänze erhalten ist, und den schönen Stadtplatz mit dem Stadtturm.
Nach der Mittagspause besichtigen wir das jüdische Trnava. Die Entstehung der ersten jüdischen Gemeinde in Trnava reicht bis ins 12./13. Jh. zurück. Die Stadt gehört zu einer der ältesten jüdischen Ansiedlungen der Region. In 1930 lebten hier über 2700 Juden. Wir besichtigen die Status-quo-ante-Synagoge aus dem Ende des 19. Jhs, die nach Plänen des Wiener Architekten Jakob Gartner errichtet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel sie im Laufe der Jahre immer mehr. 1990 wurde das Gebäude renoviert, wobei sichtbare Spuren des Verfalls absichtlich beibehalten wurden. Vor der Status-quo-ante-Synagoge erinnert ein Mahnmal an die Opfer des Holocaust.
Anschließend fahren wir nach Bratislava, beziehen dort das Hotel und haben Zeit zur freien Verfügung.
Am Abend genießen wir das Abschiedsessen in einem der berühmten Stadtrestaurants mit Spezialitäten der lokalen Küche.
8. Tag Bratislava - Heimreise
Nach dem Frühstück erfolgt die Heimreise.
Im Preis inbegriffene Leistungen von Marco der Pole:
- 4 x Übernachtung in Bratislava im gewählten Hotelstandard mit Frühstücksbuffet
- 1 x Übernachtung in Nitra im gewählten Hotelstandard mit Frühstücksbuffet
- 1 x Übernachtung in Lucenec im gewählten Hotelstandard mit Frühstücksbuffet
- 1 x Übernachtung in Trencianske Teplice im gewählten Hotelstandard mit Frühstücksbuffet
- 7 x Abendessen (3 - Gänge – Menü mit Kaffee, Tee, Mineralwasser. Hotel- und lokale Restaurants)
- Transfers mit einem privaten, komfortablen Bus wie im Programm vorgesehen
- deutschsprachige Reiseleitung
- Stadtführungen mit qualifizierten Guides wie im Programm vorgesehen
- Eintritte zu den besuchten Sehenswürdigkeiten
- Treffen mit einem Geschprächspartner in Bratislava
(Vortragsthemen zur Wahl, z.B. Die aktuelle politische Situation in der Slowakei)
Im Preis nicht inbegriffen:
- Hin- und Rückreise (Flüge)
- Kranken- , Unfall- und Reiserücktrittsversicherung
- Mittagessen
- zusätzliche Getränke zum Abendessen
- persönliche Ausgaben /Trinkgelder, Minibars usw./
Preis auf Anfrage. Lassen Sie sich von uns schnell, kostenlos und unverbindlich Ihr individuelles Angebot für die Reise „Auf den Spuren der jüdischen Kultur und Geschichte in der Slowakei. Studienreise” erstellen.
- Wir helfen gerne bei der Organisation Ihrer Hin-und Rückreise.
- Es besteht die Möglichkeit, Ihren Aufenthalt zu verlängern.