JÜDISCHE KULTURREISEN IN OSTEUROPA
Jüdisches Erbe in Polen, Galizien und der Bukowina. Studienreise
Aufgrund der russischen Aggression gegen freie und unabhängige Ukraine sind wir gezwungen, unsere Reisen in dieses Land auszusetzen. Gleichzeitig bringen wir unsere volle Solidarität mit unseren ukrainischen Freunden, Bekannten und Partnern sowie mit dem gesamten ukrainischen Volk zum Ausdruck. Wir sind überzeugt, dass die Freiheit in der Ukraine siegen wird und dass wir Sie in naher Zukunft in dieses schöne und stolze Land einladen können.
Auf den Spuren der jüdischen Geschichte und Kultur anhand berühmten, großen Gemeinden in Polen und der Ukraine (Warschau, Lublin, Lemberg, Czernowitz und Krakau).
Programm
1. Tag Warschau
Flug nach Warschau und Hotelbezug. Am Nachmittag Stadtrundfahrt mit dem Bus: Altstadt und Königsschloss, die neue Innenstadt, Ulica Nowy Swiat ist die klassizistische Hauptstraße der Warschauer Altstadt, Łazienki-Park mit dem Chopin-Denkmal, königliche Sommerresidenz Wilanów (das sog. "Polnische Versailles"), Kulturpalast. Abendessen in einem Altstadtrestaurant.
2. Tag Warschau
Vor dem Zweiten Weltkrieg lebte in Warschau die größte jüdische Gemeinde Europas, die zweitgrößte der Welt. Nahezu alle ihre Mitglieder wurden von den Nazis getötet, nur 10 Prozent der jüdischen Bewohner Warschaus überlebten den Holocaust. Die Besichtigung Warschaus besteht deswegen zu einem großen Teil aus dem Besuch von Erinnerungsorten, die vom Leben der jüdischen Gemeinde und der 350.000 Mitglieder und ihrer Vernichtung zeugen.
Die Tagestour beginnt an der einzigen erhalten gebliebenen Synagoge, der Nożyki-Synagoge, wo wir einen Vertreter der jüdischen Gemeinde treffen werden. Weiter geht es zum Jüdischen Historischen Institut mit einer Besichtigung der Ausstellung zum Warschauer Aufstand. Von dort aus fahren wir zum Denkmal des Ghetto Aufstands und weiter zu einem ehemaligen Bunker der Aufstandskämpfer in der Miła-Straße 18 sowie zu Gebäuden in der Stawki-Straße, in denen die SS-Hauptquartiere untergebracht waren, außerdem zum Umschlagplatz, wo hauptsächlich Transporte in das Konzentrationslager Treblinka organisiert wurden. Als nächstes kommen wir zum Janusz Korczak-Denkmal, welches an der Stelle eines ehemaligen jüdischen Waisenhauses des Ghettos errichtet wurde.
Die Tour endet auf dem großen jüdischen Friedhof in der Gęsia-Straße, der auf wundersame Weise vor der Zerstörung bewahrt wurde. Hier kann man die große, aber auch tragische Geschichte der Warschauer Juden in den letzten 200 Jahren an den Grabsteinen ablesen.
3. Tag Warschau-Kazimierz-Leczna-Lublin
Wir verlassen Warschau und fahren entlang der Schtetl-Route in den Südosten Polens. Die Städte, die wir dabei passieren, waren vor dem Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen von Juden bewohnt; es gab in allen diesen Städten Synagogen. In einigen dieser Orte bildeten Juden die Mehrheit der Einwohner, in den anderen stellten sie mindestens einen Bevölkerungsanteil von einem Drittel dar. Unsere erste Station ist Kazimierz Dolny, eine kleine pittoreske Renaissance-Stadt an der Weichsel mit einer gut erhaltenen Synagoge und einem jüdischen Friedhof. Den nächsten Halt machen wir in Łęczna, einem ehemaligen Schtetl mit einer Synagoge aus dem 17. Jahrhundert und einem Museum. Danach fahren wir weiter nach Lublin, wo bis zum Krieg die viertgrößte jüdische Gemeinde Polens beheimatet war. Es waren dort vor allem orthodoxe Juden; ihr besonderer Stolz galt dem Yeshivat Hakhmei, der in ganz Europa bekannt war. Am Abend Gespräch mit einem Mitarbeiter des Instituts für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität Lublin zum Thema "Was von der Schtetlkultur übrigblieb"
4. Tag Lublin - Majdanek
Tour entlang zahlreicher jüdischer Gedenkstätten und Denkmäler in Lublin. Im Programm: Jüdisches Viertel, der Friedhof aus dem 16. Jh. mit dem Grab des berühmten "Wunder-Rabbiners" Yaakov Yitskhok ha- Levi Horowitz, genannt "Der Seher von Lublin", der neue Jüdische Friedhof und der Yeshivat Hakhmei Lublin.
Am Nachmittag Besichtigung des eh. KL Majdanek; Gespräch mit einem Forscher des Museums in Majdanek, einem der wichtigsten Gedenkstätten Polens, die an den Tod Zehntausender polnischer Juden erinnert.
5. Tag Lublin - Zamość - Belzec - Zovkva - Lemberg
Heute fahren wir zur ukrainischen Grenze, unterwegs halten wir in Izbica, einem ehemaligen Schtetl, das an die dramatische Vergangenheit, vor allem an die Geschehnisse des Zweiten Weltkriegs erinnert. Weiter geht es in die Renaissance-Stadt Zamość, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, wo wir die wunderschöne wieder aufgebaute Synagoge aus dem 17. Jahrhundert besichtigen. Zamosc ist auch die Heimatstadt von Jizchak Lejb Perez, einem der Begründer der jiddischen Literatur, und Rosa Luxemburg, einer bedeutenden Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung.
Etwa hundert Kilometer weiter Richtung Lemberg befindet sich das ehemalige Vernichtungslager Bełżec, einer der tragischsten Orte des Holocausts. Hierhin wurden in weniger als einem Jahr etwa 600.000 Juden aus den Gettos in Krakau, Lublin, Lemberg und den umliegenden Schtetl deportiert und in Gaskammern getötet. Eine neue Ausstellung und ein Denkmal erinnern heute an die vielen Opfer.
Wir überqueren die polnisch-ukrainische Grenze und halten als nächstes in der historischen Stadt Zovkva, deren Renaissance-Synagoge wir besichtigen.
Am Abend Ankunft in Lemberg und Abendessen im Hotelrestaurant.
6. Tag Lemberg
Die multikulturelle Metropole Lviv/Lemberg liegt im Spannungsfeld zwischen Ost und West, ihre Einwohner gehören verschiedenen Nationalitäten und Religionen an. Lviv hat einen anziehenden Charme und steht auf der Liste des Weltkulturerbes.
Unsere Tour beginnt am Königshügel, der ein traumhaftes Panorama über die Stadt voller Türme und Kuppeln bietet. Während einer Führung sehen wir den mittelalterlichen Stadtkern mit jüdischen und armenischen Vierteln.
Wir schlendern über den Hauptboulevard der Stadt und lassen den Tag bei einem Operbesuch und einem Abendessen im Altstadtrestaurant ausklingen.
7. Tag Lemberg
Lemberg war ein Zentrum jüdischen Lebens. Über 80.000 Juden lebten hier und errichteten mehr als 30 Synagogen. Unter ihnen gab es orthodoxe Juden, Hasids, Liberale, Zionisten sowie Juden, die polnisch, deutsch und jiddisch sprachen. Unsere Tour auf den Spuren der Lemberger Juden beginnt an der ältesten Synagoge - der Synagoge Goldene Rose. Weiter geht es durch die Altstadt zum jüdischen Viertel. Wir besichtigen das Jüdische Zentrum und die Synagoge sowie das eh. Getto und das Gebiet des KL Janowski, wo 120.000 Juden umkamen. Ebenfalls auf dem Programm steht der Bahnhof Klepariv; von dort aus starteten die Transporte zum Vernichtungslager Bełżec. Zuletzt sehen wir noch den Janowski-Friedhof mit einem großen jüdischen Teil.
8. Tag Lemberg - Zolochiv - Buchach - Cortkiv - Czernowitz
Heute fahren wir über Zolochiv nach Czernowitz. Zolochivs dramatische Geschichte hat der Überlebende Shlomo Wolkowicz in seinem Buch eindringlich beschrieben. Die nächste Station ist Buchach, der Geburtsort von Simon Wisenthal und Samuel Agnon, dem ersten jiddisch-schreibenden Literatur-Nobelpreisträger. Danach fahren wir nach Cortkiv, dem Geburtsort von Karl Emil Franzos, einem angesehenen Schriftsteller jüdischer Herkunft, und befinden uns schon auf dem Weg nach Czernowitz. Die Stadt wird oft "kleines Wien" genannt und gilt als "die letzte westeuropäischen Stadt im Osten Europas". Czernowitz war unter österreichischer Herrschaft ein Zufluchtsort, der Religionsfreiheit gewährte und deswegen von Menschen verschiedener Nationalität bewohnt wurde: Ukrainer, Polen, Deutsche, Rumänen und Juden lebten hier. Die jüdische Gemeinde zählte 60.000 Mitglieder. Die einflussreiche, kulturelle Elite der Stadt bestand aus Deutschsprachigen, meist jüdischer Herkunft; Juden besetzten auch gesellschaftliche Positionen mit hohem Ansehen und Einfluss. Aus Czernowitz stammen viele bekannte und angesehene Schriftsteller wie Paul Celan, Rose Ausländer, Elisaer Steinberg und viele andere.
9. Tag Czernowitz - Sadagora
Der Aufenthalt in Czernowitz beginnt mit einem Rundgang durch die Große Synagoge, die zu Sowjet-Zeiten zu einem Kino umfunktioniert wurde. Als nächstes besuchen wir das Jüdische Nationalhaus, in dem 1908 die erste internationale Konferenz der jiddischen Sprache stattfand. Die Tour geht weiter zum gut erhaltenen jüdischen Viertel mit einer noch immer zum Gebet genutzten Synagoge, dem Getto, dem Geburtsort von Paul Celan und Rose Ausländer. Wir sehen den jüdischen Friedhof mit mehreren Tausend erhaltenen Gräbern von großem historischen Wert. Am Rande von Czernowitz, in Sadagora besichtigen wir einen Ohel und die Ruinen des Herrenhauses von Hassid Rabbi Israel Friedman aus der Rhuzindynastie.
10. Tag Czernowitz - Zanblotiv - Kolomea - Stanislau - Lemberg
Wir kehren nach Lviv zurück und sehen unterwegs mehrere galizische Schtetl, u. a. Zablotiv, der Geburtsort von Manes Sperber, einem Schriftsteller, der über das jüdische Leben in Galizien geschrieben hat. Außerdem besuchen wir die Stadt Kolomea, dessen Gemeinde von 18.000 Juden in Bełżec getötet wurde, und Stanislau (Ivano-Frankivsk), wo wir einen einheimischen Rabbi treffen werden.
Am Abend Zeit zur freien Verfügung in Lemberg.
11. Tag Lemberg - Lancut - Lezajsk - Krakau
Wir starten in Lviv und verlassen die Ukraine über die polnisch-ukrainische Grenze in Richtung Krakau. Wir halten unterwegs in Łańcut und Leżajsk, wo wir eine sehr gut erhaltene Synagoge aus dem 17. Jahrhundert in Łańcut besichtigen sowie das Grab des berühmten Tzadiker Rabbis Ellimelech in Leżajsk.
Am Nachmittag kommen wir nach Krakau. Nach dem Check-in im Hotel machen wir einen geführten Spaziergang durch die schönsten Gassen der Altstadt. Dabei sehen wir den größten mittelalterlichen Marktplatz, die Marienkirche mit ihrem überragenden Altar von Veit Stoß, die Tuchhallen und den Wawel-Hügel mit dem Königsschloss.
12. Tag Krakau
Heute sehen wir das jüdische Erbe in Krakau. Wir besuchen Kazimierz, das am besten erhaltene jüdische Viertel in Europa mit zahlreichen Synagogen wie der Alten Synagoge aus dem 15. Jahrhundert und der Remuh-Synagoge mit dem Friedhof aus dem 16. Jahrhundert und die wunderschöne Tempel-Synagoge aus dem 19. Jahrhundert.
Nach dem Mittagessen besichtigen wir das Galizische Jüdische Museum, das ehemalige Getto und Konzentrationslager in Płaszów und die Fabrik von Oskar Schindler.
Abendessen mit Klezmermusik in einem der schönen Restaurants in Kazimierz.
13. Tag Gedenkstätte Auschwitz
Fahrt nach Auschwitz-Birkenau, dem größten Vernichtungslager der Nazis und Symbol des Holocaust, wo über eine Million Menschen getötet wurden. Besichtigung des Stammlagers in Auschwitz mit der Todesmauer und dem Krematorium sowie Birkenau mit den Baracken und den Überresten der Gaskammern. Anschließend wollen wir der Opfer des Lagers bei einer Zeremonie vor dem Birkenau-Denkmal gedenken.
Rückfahrt nach Krakau, dort Zeit zur freien Verfügung.
14. Tag
Transfer zum Flughafen und Heimflug
Im Preis inbegriffene Leistungen von Marco der Pole:
- 13 Übernachtungen im gewählten Hotelstandard mit Frühstücksbuffet wie im Programm vorgesehen
- 12 x Abendessen (3 - Gänge – Menü, Hotel – und Stadtrestaurants laut Programm).
- 1 x Abendessen im jüdischen Restaurant in Krakau mit Klezmer – Konzert
- Transfers mit einem privaten, komfortablen Bus wie im Programm vorgesehen
- deutschsprachige Reiseleitung
- Stadtführungen mit qualifizierten Guides wie im Programm vorgesehen
- Eintritte zu den besuchten Sehenswürdigkeiten
- fachliche Führung in den Gedenkstätten Majdanek und Belzec
- Treffen mit Gesprächspartnern wie im Programm vorgesehen
Im Preis nicht inbegriffen:
- Hin- und Rückreise (Flüge)
- Kranken-, Unfall - und Reiserücktrittsversicherung
- Mittagessen
- zusätzliche Getränke zum Abendessen
- persönliche Ausgaben /Trinkgelder, usw./
- Opernbesuch /fakultativ, je nach dem aktuellen Repertoire/
Preis auf Anfrage. Lassen Sie sich von uns schnell, kostenlos und unverbindlich Ihr individuelles Angebot für die Reise "Jüdisches Erbe in Polen, Galizien und der Bukowina” erstellen.
- Wir helfen gerne bei der Organisation Ihrer Hin- und Rückreise (Flugtickets, Ferntransfers mit privatem Bus)
- Es besteht die Möglichkeit, Ihren Aufenthalt zu verlängern