Club Reisen
Rotary Club Reise nach Breslau / Wroclaw
Sind Sie auf der Suche nach einem Ziel für Ihre nächste Clubreise? Wrocław (Breslau) scheint auf den ersten Blick ein unscheinbares Ziel zu sein, aber nach kurzer Überlegung werden Sie vielleicht zu dem Schluss kommen, dass Breslau ein Ziel ist, das den Erwartungen Ihres Clubs entsprechen wird. Die historische Hauptstadt Schlesiens ist die viertgrößte Stadt Polens und eines der größten Kulturzentren des Landes. 2016 wurde Breslau zudem mit dem Titel "Kulturhauptstadt Europas" ausgezeichnet. Breslau arbeitet seit Langem daran, sein Image von einem Symbol der Teilung im Kalten Krieg zu einer Stadt des polnisch-deutschen Dialogs zu wandeln und die europäische Offenheit zu pflegen. Die Menschen in Breslau haben in den Jahrzehnten nach dem Krieg einen langen Weg zurückgelegt.
Es ist faszinierend zu sehen, wie aus dem deutschen Breslau das polnische Wrocław entstanden ist. Die Entwicklung reichte von der Verdrängung der deutschen Vergangenheit der Stadt zugunsten von Propagandaparolen über ein zweites Lemberg und eine „piastische“, d.h. eine urpolnische Stadt, bis zur vollkommenen Integration des deutschen Kulturerbes in das polnische.
Malerisch an der Oder gelegen, deren Arme durch hundert Brücken mit einander verbunden sind, bietet sich den Touristen eine wunderschön rekonstruierte Altstadt. Der Breslauer Marktplatz sucht in Polen Seinesgleichen. Die Gotik kämpft mit dem Barock um die Vorherrschaft. Die Jahrhunderthalle und andere Werke der Moderne sind Beispiele für die herausragende deutsche Architektur des frühen 20. Jahrhunderts. Das Ossolineum, die Universität, das „Panorama von Racławice“, das Denkmal für Aleksander Fredro und das neu geschaffene Pan-Tadeusz-Museum führen uns in dieser postdeutschen Stadt zum Herz der polnischen Identität.
Die Erinnerung an die deutschen und polnischen Heimatvertriebenen wird lebendig an dem Denkmal von Kardinal Kominek mit den einprägsamen Worten aus dem Brief der polnischen Bischöfe an die deutschen Bischöfe von 1965: „Wir vergeben und bitten um Vergebung“. Man wird an den schwierigen Weg der Versöhnung zwischen Polen und Deutschen erinnert, einen Weg, der sich in der Geschichte von Breslau widerspiegelt.
Lustige und allgegenwärtige Zwergenfiguren, das neue Symbol von Wrocław, zaubern ein Lächeln auf die Gesichter der Touristen, verweisen aber auch auf die Zeiten des gesellschaftlichen Widerstands gegen die kommunistische Diktatur.
Innerhalb einer Tagesfahrt von Wrocław erreichen Sie die Friedenskirche in Świdnica / Schweidnitz (UNESCO-Welterbestätte), ein Zeugnis der religiösen Konflikte des 17. Jahrhunderts, die Gutshöfe und Schlösser der Familien von Moltke, von Blücher und von Hochberg, die Armenhäuser der von Gerhard Hauptmann beschriebenen schlesischen Weber und die Barockwerke von Michael Willmann, die Bergbaugebiete von Waldenburg sowie die benachbarten Kurorte. Die Erinnerung an die Verschwörer des Kreisauer Kreises wird im ehemaligen Gutshof der Familie von Moltke gepflegt. Dort fand 1989 die historische „Versöhnungsmesse“ unter Teilnahme von Bundeskanzler Helmut Kohl und Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki statt, die ein neues Kapitel in den deutsch-polnischen Beziehungen aufschlug.
Und schließlich findet sich hier als Krönung einer Reise der majestätische Kamm des Riesengebirges mit der Śnieżka, die die Umgebung dominiert und in deren Schatten ein Tal mit Schlössern und Gärten liegt – mehrere Dutzend Paläste und Herrenhäuser aus der Zeit, als das Tal von Jelenia Góra (Hirschberg) das bevorzugte Sommerurlaubsziel der königlichen Familie und der Berliner Aristokratie war.
In der Region stößt man auf viele Zusammenhänge, Bedeutungen, Symbole und Perspektiven, eine schöne Architektur und eine bezaubernde Natur. Spannende Themen zum Nachdenken und erstklassige Referenten erwarten Sie hier, die komplexe Themen zum Leben erwecken. Modern eingerichtete Museen und reiches Kulturangebot, aufgeschlossene Bewohner, eine ausgezeichnete Unterkunfts-, Straßen- und Fluginfrastruktur runden ihre Reise ab. Das ist das moderne Wrocław. Und wenn Sie Probleme mit der Aussprache des polnischen "ł" haben, können Sie getrost Breslau sagen – es wird niemanden stören.
Programm
1. Tag Wrocław / Breslau
Bei der Ankunft in Wrocław werden Sie von einem Reiseleiter aus unserem Büro begrüßt, der Sie die nächsten vier Tage begleiten wird. Nach dem Einchecken im Hotel und einer kurzen Ruhepause beginnen wir unser Programm mit einer Stadtbesichtigung der Breslauer Altstadt.
Wir starten am Marktplatz - einem der größten mittelalterlichen Plätze Europas mit dem berühmten gotischen Rathaus, dessen Fassade eine historische astronomische Uhr schmückt. Marktplatz und Rathaus bilden zusammen mit über fünfzig prächtigen Giebelhäusern aus verschiedenen Zeiten ein ganz außergewöhnliches Architekturensemble.
Weiter geht es zum Salzmarkt und der bedeutenden St. Elisabeth-Kirche, danach zur Universität mit der berühmten Aula Leopoldina, einem barocken Empfangssaal. Die Seitenarme der Oder überquerend kommen wir zunächst zur Sandinsel und danach zur Dominsel, dem Sitz der breslauer Bischöfe und pittoreskem Ensemble sakraler Architektur mit der Breslauer Kathedrale, deren beide schlanken Türme bezeichnenderweise weit in den Himmel ragen. Wir verweilen noch ein wenig vor dem Denkmal von Kardinal Bolesław Kominek, an dessen Fuß sich eine Inschrift in polnischer und deutscher Sprache befindet: "Wir vergeben und bitten um Vergebung". Diese Worte, geschrieben 1965, leiteten den langen Prozess der Versöhnung zwischen Polen und Deutschen ein.
Am Abend laden wir Sie in die erst kürzlich prachtvoll sanierte Oper - einem Werk Schinkels - zu einem musikalischen Schmankerl ein.
Unterkunft und Abendessen in Breslau
2. Tag Wrocław / Breslau
Der zweite Teil der Stadtführung führt uns zu den etwas vom Zentrum entfernten Plätzen dieser Stadt. Wir sehen uns die berühmte Jahrhunderthalle an - eine architektonische und technische Errungenschaft des 20. Jahrhunderts, welche zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Danach besuchen wir den einzigen noch erhaltenen alten Friedhof - den jüdischen Friedhof, auf dem u.a. Ferdinand Lassalle, Mitbegründer der deutschen sozialdemokratischen Bewegung, bestattet ist. Wir sehen ebenfalls das Panorama von Raclawice - eine riesige Rundmalerei, die nach dem Zweiten Weltkrieg von Lemberg nach Breslau gebracht wurde und heute zu den identitätsstiftenden Faktoren der neuen Einwohner Wrocławs zählt.
Am Nachmittag hat jeder die Gelegenheit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Abendessen im Hotel. Am Abend treffen wir einen renommierten Politologen der Universität Breslau und sprechen mit ihm über das Thema "Vertreibung aus polnischer und deutscher Sicht". Vertreibung ist noch immer ein hochaktuelles Thema, in Polen möglicherweise noch mehr als in Deutschland. Wie gehen die Polen damit um? Wie sehen die Breslauer, zu großen Teilen selbst Vertriebene aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten in zweiter oder dritter Generation, das Problem der deutschen Vertriebenen? Konnten sie sich hier in Breslau, nun Wrocław, überhaupt schon verwurzeln? Haben sie eine neue Heimat finden können? Und wie verbinden sie die polnische Kultur mit dem deutschen Erbe der Stadt? Schnell tun sich viele spannende Fragen für ein solches Gespräch auf.
3. Tag Krzyżowa / Kreisau, Świdnica / Schweidnitz, Morawa / Muhrau, Weingut Jaworek
Wir verlassen Breslau und fahren Richtung Süden. In Krzyżowa / Kreisau, nicht weit von Schweidnitz, befindet sich der Palast der Familie von Moltke - Treffpunkt des "Kreisauer Kreises" - einer Gruppe Oppositioneller gegen die Nazis. Kreisau war 1989 Schauplatz einer denkwürdigen Versöhnungsmesse, an der der polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki und Bundeskanzler Helmut Kohl teilnahmen. Heute spielt das Gut von Moltke eine herausragende Rolle in der polnisch-deutschen Zusammenarbeit, indem der Palast als Begegnungs- und Gedenkstätte dient. Wir besichtigen die Gedenkstätte und erfahren Interessantes zu aktuellen deutsch-polnischen Themen.
Weiter fahren wir nach Świdnica/Schweidnitz. In ihren Glanzzeiten konkurrierte Schweidnitz als ein Handelszentrum mit Breslau. Heute erinnern an die einstige Pracht noch die sanierten Bürgerhäuser am Marktplatz und die Kathedrale St. Stanislaus und Wenzel mit ihrem 103 Meter hohen Turm. Die wichtigste Sehenswürdigkeit dieser Stadt jedoch ist die Friedenskirche - eine von drei Kirchen, die die schlesischen Protestanten nach dem Westfälischen Frieden errichten durften.
Die Schweidnitzer Kirche ist mit ihren 3500 Sitzplätzen die größte Holzkirche Europas und verblüfft - neben einer eher bescheidenen Außenkonstruktion - mit ihrer prächtigen barocken Innenausstattung.
Unser nächster Halt ist Morawa/Muhrau, wo wir das Familiengut der Gräfin Melitta Sallai, die in ihre Heimat zurückgekehrt ist und die Stiftung der Hl. Hedwig gegründet hat, besichtigen. Diese engagiert sich für soziale Projekte für die Dorfbewohner und leistet deutsch - polnische Verständigungsarbeit.
Das heutige Abendessen mit Verkostung von lokalen Weinen haben wir im Weingut Jaworek geplant. Die von der Familie Jaworek gekelterten Weine gehören zu den besten in Polen.
4. Tag
Check out. Flughafentransfer und Rückflug nach Deutschland.
Mögliche Erweiterung des Programms:
Ausflug von Breslau ins Kotlina Jeleniogórska / Hirchberger Tal und Karkonosze / Riesengebirge
Unterwegs zum Hirschberger Tal machen wir zuerst Halt am Schloss Książ / Fürstenstein, welches mit seinen 400 Gemächern die Residenz der Fürsten Hochberg-Pless war. Hier war auch die Fürstin Maria Teresa Oliwia Hochberg-Pless, die als "Daisy" bekannt war, zu Hause.
Das Hirschberger Tal nennt man auch „das Tal der Schlösser und Gärten“. Auf engstem Raum stehen hier 22 Paläste und Schlösser, die von ehemals feinsten Parkanlagen umgeben sind. Berühmte Architekten wie zum Beispiel Friedrich Schinkel und Friedrich August Stüler waren hier tätig. Die Gartenanlage wurde nach dem Entwurf des genialen Landschaftsarchitekten Peter Josef Lenne errichtet. Friedrich Wilhelm III. ließ hier seine Sommerresidenz bauen, ihm folgten mehrere Vertreter des preußischen Adels.
Von hier aus ist es nicht mehr weit bis Jagniątków / Agnetendorf, einem Gebirgstal mit herrlicher Aussicht auf den Hauptkamm des Riesengebirges, befindet sich die „Villa Wiesenstein“ – das frühere Haus von Gerhart Hauptmann, heute ein ihm gewidmetes Museum, welches wir uns zunächst ansehen. Den Nachmittag verbringen wir am Fuße der majestätischen Śnieżka / Schneekope, des höchsten Gipfels des Riesengebirges, in der touristischen Hauptstadt von Riesengebirge – Karpacz / Krummhübel, wo wir auch die berühmte Stabkirche Wang besichtigen. Auch hier haben wir einen literarischen Verweis vorgesehen. Auf dem Friedhof von Wang befindet sich das Grab von Tadeusz Różewicz, einem der größten europäischen Dichter der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Einige seiner Gedichte werden Ihnen noch lange in Erinnerung bleiben.
Am Abend kommen wir zurück nach Breslau.
Im Preis inbegriffene Leistungen von Marco der Pole:
- 3 x Übernachtung in Breslau im gewählten Hotelstandard mit Frühstücksbuffet
- 2 x Abendessen (3 - Gänge – Menü mit Kaffee, Tee, Mineralwasser. Hotel – und lokale Restaurants laut Programm).
- 1 x Abendessen mit Weinverkostung im Weingut Jaworek
- Transfers mit einem privaten, komfortablen Bus wie im Programm vorgesehen
- deutschsprachige Reiseleitung
- Stadtführungen mit qualifizierten Guides wie im Programm vorgesehen
- Eintritte zu den besuchten Sehenswürdigkeiten
- Eintrittskarten für ein Konzert in der Breslauer Oper
- Treffen mit einem Gesprächspartner in Breslau (Politologe an der Universität Breslau)
Im Preis nicht inbegriffen:
- Hin- und Rückreise (Flüge)
- Kranken- , Unfall - und Reiserücktrittsversicherung
- Mittagessen
- zusätzliche Getränke zum Abendessen
- persönliche Ausgaben /Trinkgelder, Minibars usw./
Preis auf Anfrage. Lassen Sie sich von uns schnell, kostenlos und unverbindlich Ihr individuelles Angebot für die Reise „Breslau vs. Wrocław. Clubreise“ erstellen.
- Wir helfen gerne bei der Organisation Ihrer Hin-und Rückreise
- Es besteht die Möglichkeit, Ihren Aufenthalt zu verlängern