Breslau ist die Stadt der Gotik und des Barocks. In ihrem Schatten befindet sich aber auch moderne Architektur vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Ihre ausgezeichneten Beispiele werden für Spezialisten wie auch Breslau besuchende Touristen immer interessanter. Das bekannteste Bauwerk der frühen modernistischen Architektur - die Jahrhunderthalle - wurde 1913 für eine Ausstellung aus Anlass des hunderten Jahrestags der Völkerschlacht bei Leipzig vom Architekten Max Berg errichtet. Damals besaß die Halle die weltweit größte Kuppelkonstruktion mit einem Durchmesser von 67 Metern. Die einfache Halle mit dem Grundriss eines Kreises, ohne Verzierungen und aus rohem unverputzten Beton mit ihrer sichtbaren Stahlbetonkonstruktion gehört zu den größten und berühmtesten Beispielen der modernen Architektur vom Anfang des 20. Jahrhunderts.
In unmittelbarer Nachbarschaft zur Jahrhunderthalle befinden sich zwei andere Realisierungen des bekannten Architekten Hans Pölz, und zwar der historisierte Pavillon der Vier Kuppeln sowie der halbkreisförmig Laubengang, welcher den kleinen See im Scheitniger Park umgibt.
In der Nähe der Jahrhunderthalle ist das Ausstellungsgelände „Wohnung und Werkraum“ (WuWa)aus dem Jahre 1929 gelegen. Unter den zu diesem Anlass errichteten Gebäude verdient das Ledigenhaus von Hans Scharoun besondere Aufmerksamkeit. Der expressionistische, elegante Gebäudekörper mit fließenden Formen und kleinen Fenstern zur Straße erinnert an den weißen Rumpf eines Schiffes.
Der dritte Punkt im modernistischen Dreieck bildet das Wohnviertel Zimpel (Sepolno). Zwischen den Jahren 1924 und 1928 wurden hier Siedlungen nach dem Projekt von Paul Heim und Hermann Wahlich gebaut. 3000 Wohnungen in zweistöckigen Häusern und 250 Einfamilienhäuser wurden entlang radial geführter Straßen und versunken im Grünen angelegt, was die Idee einer Gartenstadt realisierte.
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